Das Unternehmen wurde 1960 gegründet und stand in der Zeit zwischen 1960 und 1985 unter der Leitung des international anerkannten Experten Prof. Dr. Reinhard Schneeweiß. Sein besonderer Verdienst lag darin, auch in Zeiten von Einschränkungen die internationale Zusammenarbeit zu fördern. Sein persönliches Wirken fand Anerkennung in der Verleihung der Baily Medaille und Ernennung zum Ehrenbürger der Stadt Winnipeg.
Im Juni 1963 wurde das Institut anlässlich der 1. Tagung "Internationale Probleme der modernen Getreidetechnologie und Getreidechemie" eingeweiht. Die ausländischen Gäste der Tagung äußerten sich sehr anerkennend zu der errichteten neuen Forschungsstätte, deren Ausrüstung und zum jungen dynamischen Arbeitsteam. Zu diesem Zeitpunkt war das Institut voll arbeitsfähig, trotzdem fehlten noch wesentliche Gebäudeteile: wie Mühlentechnikum, Speise- und Konferenzraum, Küchentrakt. Diese wurden dann endgültig bis zum Jahr 1965 benutzbar.
Auf Grund der internationalen Aktivitäten des Institutes, z. B. Vertretung der DDR in der Internationale
Gesellschaft für Getreidewissenschaft und -technologie (ICC), erhielt das Institut den Auftrag zur Vorbereitung und Durchführung des 5. Weltgetreide- und Brotkongresses 1970 in Dresden. Das Sekretariat des Nationalkomitees zur Vorbereitung und Durchführung des Kongresses hatte seinen Sitz im IGV und wurde aus Mitarbeitern des IGV gebildet.
Der Kongress hatte mit der Teilnahme von rund 1.200 Wissenschaftlern aus 32 Ländern und 8. internationalen Organisationen einen beachtlichen Erfolg.
1980 erfolgte die Zuordnung des Institutes zum Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee (NaKa). Das Institut wurde zum wissenschaftlich - technischen und ökonomischen Zentrum (WTÖZ) des Kombinates (VEB Institut für Getreideverarbeitung im VEB Kombinat Nahrungsmittel und Kaffee). Dies führte zu einer gravierenden Veränderung der Struktur. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Institut 165 Mitarbeiter.
Bis 1988 verstärkte sich die Rolle des Institutes als WTÖZ. Es wurde das Ingenieurbüro der Backwarenindustrie dem Institut angegliedert, die Abteilungen Kaffeeforschung und EDV sowie eine Arbeitsgruppe Verpackung und Gestaltung gebildet. Die Mitarbeiterzahl stieg auf etwa 265 Mitarbeiter, davon 120 in Forschung und Entwicklung.
Nach der Wende, im Jahr 1990, wurde das Institut in eine GmbH umgewandelt und unter Leitung der Treuhand gestellt. Peter Kretschmer wurde zum Geschäftsführer berufen.
Durch die Auflösung der Wirtschafts- und damit auch der Wissenschafts- und Forschungsstruktur der DDR hat sich das Institut sowohl in der innerbetrieblichen Struktur als auch insbesondere in der Außendarstellung neu orientiert und unter Nutzung der in 30 Jahren erworbenen Erfahrung und Kompetenz entsprechend neu aufgestellt.
Die Analytik hat sich zu einer wesentlichen Arbeitsrichtung des IGV entwickelt. Infolgedessen wurde das unabhängige analytische Prüflabor mit 8 Mitarbeitern gegründet.
Die Gründung der Peter Kretschmer und Co. GmbH,
mit P. Kretschmer als geschäftsführenden Gesellschafter, und den
Mitgesellschaftern Dr. Otto Pulz und Dr. Helmut Barnitzke wurde auf
Forderung des Ministeriums der Finanzen des Landes Brandenburg
notwendig, weil das Land Brandenburg im Rahmen der
Privatisierungsverträge keine Sekunde Arbeitgeber für das Institut für
Getreideverarbeitung werden bzw. sein wollte. Alle 124 mit dem Institut
bestehenden Arbeitsverträge wurden mit der Peter Kretschmer & Co.
GmbH neu abgeschlossen.
Hierbei ist insbesondere der
persönliche Einsatz, die Beharrlichkeit die Risikobereitschaft von Peter
Kretschmer hervorzuheben. Im wesentlichen ist es ihm zu verdanken, dass
das Institut alle die Existenz bedrohenden Probleme überwunden hat.
1995 erfolgte die erste Akkreditierung des Bereiches Analytik/QM als Prüflabor nach DIN EN 45.001. Die Laborausrüstung wurde schrittweise erweitert und modernisiert.
Vital und Schön, so lautet die Philosophie der ganzheitlichen Aquaflor Pflegeserie auf Algenbasis, die sich bei unseren Kunden großer Beliebtheit erfreut. 1995 war der Start der Entwicklungsarbeiten und in den darauffolgenden Jahren wurde die Kosmetikserie kontinuierlich ergänzt und komplettiert.
In den Jahren 1995/96 wurde
die erste Erweiterung mit dem Neubau eines Technologie- und
Ausbildungszentrums für Bäcker und Konditoren realisiert. Die Einweihung
erfolgte am 06.03.1996.
Besonderheit: Die Wärmeisolierung der
Obergeschossdecke erfolgte mit dem im Institut entwickelten und aus
nachwachsenden Rohstoffen (Roggen) produzierten Dämmstoff "Ceralith".
Seit dem Jahr 1999 entwickelt und produziert der Bereich Biotechnologie erfolgreich bioaktive Algen- und Pflanzenextrakte, die in zahlreichen deutschen und internationalen Markenprodukten der Kosmetikindustrie enthalten sind.
Technologische Federführung bei der Errichtung der Chlorella Produktion für Nahrungsergänzungsmittel in Klötze, der größten Algenproduktionsanlage in Europa mit 700 Kubikmeter Kultivationsvolumen.
Zur Erhaltung und Modernisierung des Gebäudes wurden u. a. die Stahl-/Betonkonstruktion, das Dach und das Rampenvordach saniert. Die Stahlrahmenfenster wurden durch Fenster mit verbesserter Wärmedämmung ersetzt und die Außenwände erhielten eine Volldämmung.
Unter dem Motto „Spreewald mit allen Sinnen genießen“ erfolgte im Februar 2005 die Entwicklung spreewaldtypischer Wellnessprodukte, die seit Eröffnung der Spreewald Therme im September 2005 im IGV produziert und erfolgreich in der Therme in Burg und dem zugehörigen Thermenhotel angeboten wird.
Ausrichtung auf Dienstleistungen für Landwirtschaft und Industrie. Insbesondere die Prüfung der Verkehrsfähigkeit von Rohstoffen und von vorrangig getreidebasierten Verarbeitungsprodukten gehört bis heute zu Kernaufgaben der über 30 Mitarbeiter.
IGV MLLT = Mixotrophic Light Layer Technology basierend auf IGV Patent, 2012: Mesh Ultra Thin Layer‐System („MUTL‐Verfahren“) zur Produktion von Mikroalgen. Europäisches Patent EP2446016 (A2) ― 2012‐05‐02, Internationale Veröffentlichungs‐Nummer: WO2010/149154
Sauber und sparsam: Auf der Internationalen Luftfahrtausstellung ILA 2010 startet zum ersten Mal ein Flugzeug mit Algen statt Kerosin im Tank. Es handelt sich um eine zweimotorige Diamond DA 42. Durch den höheren Energiegehalt des Algentreibstoffs ist der Verbrauch der Diamond bei gleicher Leistung um 1,5 Liter pro Stunde geringer als bei konventionellem Treibstoff.
Nach Verzögerung des
Baubeginns durch planerische Änderungen und archäologische Grabungen
wurde am 19.04.2013 das neue Technikum für Biotechnologie und
pflanzliche Lebensmittel feierlich eingeweiht. 2,8 Millionen Euro wurden
in den 2190 Quadratmeter großen Forschungsbau investiert.
In der
Versuchshalle, den elf Biolaboren und der Werkstatt werden
Entwicklungsaufträge für Wirtschaft und Wissenschaft ausgeführt, Technik
und Technologie für energiesparende und gesundheitsfördernde
Lebensmittelproduktion entwickelt und getestet.
Vom Forschungs- zum Dienstleistungsunternehmen. Dr. Gerd Huschek ist seit 1. September neuer Geschäftsführer der IGV Institut für Getreideverarbeitung GmbH. Damit wird er Nachfolger von Dr. Peter Kretschmer, der zum gleichen Zeitpunkt in den Aufsichtsrat der IGV GmbH wechselte. Dr. Huschek schärft das Profil des Instituts für den wirtschaftlichen Erfolg. Schwerpunkt ist ab sofort Lebensmittelsicherheit, Biotechnologie, Consulting, Ausbildung Bäckereitechnologie und trockene pflanzliche Proteinextrudate.
Die IGV GmbH erhielt am 14.06.2016 den Brandenburger Innovationspreis vom Staatsekretär Hendrik Fischer, Ministerium für Wirtschaft und Energie überreicht. Die Jury, die aus 20 Bewerbungen die 2 Preisträger 2016 auswählte, bewertete die Entwicklung der Protein-Extrudate vom IGV, als hoch innovativ. Das Besondere an den Produkten: sie sind allergen-, gentechnik- und zusatzstofffrei und als Basisprodukt aber auch als Rohstoff in Rezepturen für zusammengesetzte Produkte sehr unterschiedlich im Endprodukt einsetzbar. Die Protein-Extrudate sind aus dem Verbund-Forschungsprojekt Leguan entstanden und finden im Netzwerk-Projekt Nutriact ihren Einsatz.
Die Extraktproduktion des Bereiches PLANTTECH wurde im neuen Biotechnikum erfolgreich nach DIN ISO 9001: 2015 zertifiziert, wodurch die Qualität der Produktion dokumentiert wurde. Mit der Zertifizierung konnten zugleich die steigenden Ansprüche von Kunden und Partnern erfüllt bzw. der Neuzugang der bioaktiven Algen- und Pflanzenextrakte am Markt erleichtert werden.
Die Extraktentwicklung und -produktion stellt 2020 einen Hauptkompetenzbereich der IGV GmbH dar. Mit unserem über 35‐jährigen Knowhow bei der Erforschung von Mikroalgen sind wir in der Lage, ungenutzte wirtschaftliche Potentiale zu erkennen und zu nutzen. Insbesondere bei der Entwicklung und Produktion von Mikroalgenextrakten kann durch das vorhandene Know-how zur Mikroalgenkultivierung die gesamte Wertschöpfungskette von der Produktion des Rohstoffes über die Extraktion der bioaktiven Wirkstoffe bis zum fertigen Kosmetikprodukt aufgezeigt werden.